FluXmeister #14

Blog #14

Ein spannender Weg – Herausforderungen bleiben

 

Meine Situation:

Ich verdiene Geld mit Krüger Rockt!, als Bandcoach und Musiklehrer der Montessorischule Main-Kinzig, dem Dirty Boogie Orchestra und den Hound Dogs. Damit ist mein Kalender an sich voll.

Hinzu kommt FluXmeister. Zwar meine Passion, aber ein Projekt mit eigener Musik zu führen – mit allem was es hier braucht, um im Prozess zu bleiben – ist der nächste Fulltime-Job. Sowohl was die kreative, als auch was die administrative Arbeit betrifft.

On top B2TS und Shadow Play. An sich „Spaßprojekte“.

Aber ob nun Geld verdient wird oder nicht. Überall sind Menschen am wirken denen Qualität wichtig ist. Und Anspruch bedeutet Auseinandersetzung, Entwicklung, Prozess. Und das mal sieben… Egal, jeder hat ein unterschiedliches Stressniveau. Mancher sagt: Na und? Andere eher: Krass! Entscheidend ist wie es mir damit geht. Und ich mache gerade die Erfahrung, dass auch ein zu viel an gut bisweilen zur Belastung werden kann.

Wenn ich z.B. in der Vorbereitungswoche der Schule auf das kommende Schuljahr erfahre was alles ansteht, welche Termine zu berücksichtigen sind, wer alles neues aus der Grundschule in die Sekundarschule kommt, Inklusionskinder am Unterricht teilnehmen (Hilfe, kann ich das überhaupt?). Wenn mir Harald von Krüger Rockt! schreibt, dass Alfons Schuhbeck mit uns spielen wird und eine Latte Songs anhängt, die auszuchecken sind, einen Termin am anderen für 2018/19 raushaut, wenn Michael schreibt, dass er mit dem Orchestra ein Weihnachtsprojekt á la Setzer machen will, damit es im Orchestra Progress und neue Felder fürs Booking gibt; hier schon mehrere Arrangements in Auftrag gegeben hat, bei FluXmeister alles mögliche tolle Material unbearbeitet in der Röhre hängt und es gilt Bookingmäßig nach vorne zu kommen – ein neues Album wäre auch nicht schlecht – und eine Liste von Songs seitens B2TS kommt, dann ist das einerseits natürlich großartig. Ich bin als Musiker voll ausgelastet und sogar darüber hinaus. Ich verdiene das Geld, das ich brauche und manchmal sogar darüber hinaus. Trotzdem sitze ich manchmal relativ leer vor dem Rechner und denke: Das geht nicht! Dreh und wende es wie du es willst. Das kriegst du nicht alles unter einen Hut.

Was zu der Frage führt: Warum habe ich mir das so ausgesucht? Weil ich die Herausforderung brauche, um mich zu spüren. Am Limit zu sein vertreibt zudem die Depression. Eigentlich liege ich gerne zuhause auf der Couch. Aber uneigentlich fühle ich mich dann luschig. Und deswegen fange ich an was auf die Reihe zu kriegen. Irgendwie immer das Pendeln zwischen luschig und Vollalarm ;-).

Nein, mal im Ernst: Krüger Rockt! hält den Status des Profis aufrecht und ist ein tolles Team. Ich mache hier Musik die ich mag, wenn das aber alles wäre was ich musikalisch zu tun hätte, würde ich grantig werden. Das Orchestra war lange Zeit an dem Punkt, dass ich damit folgendermaßen umgehen konnte: Krasser scheiß; du hast aber viel Arbeit investiert und jetzt hast du’s drauf. Ich habe hier mittelfristig nicht damit gerechnet, dass auf der Repertoire-Schiene was passiert. Ich halte es an sich auch nicht für nötig. Eine Band die vielleicht 10 Gigs im Jahr spielt wird niemandem langweilig weil das Repertoire das gleiche bleibt. Entweder man mag den Scheiß oder man mag ihn nicht ;-). Aber Michael bewegt eine ganze Menge und ich kann verstehen, wenn er davon spricht, dass es den Aspekt “NEU” immer wieder braucht, um sich entsprechend zu vermarkten. Und da gehört neues Repertoire nun mal dazu… Die Hound Dogs haben genug Repertoire. Kommt ein Gig wird geschaut welche Playlist für den entsprechenden Anlass funktionieren kann, ggf. am Abend umgestellt, passt. FluXmeister hält die Birne fit. Mit tollen LeuZ kreativ sein, Rhythmen auschecken, Harmonien, Melodien, Gedanken in Texte fassen, die mich umtreiben, was man halt so macht wenn es um eigenen Scheiß geht. Das tut gut und gibt meiner Seele Frieden ;-). So etwas brauche ich. Was ich nicht brauche ist der ganze Scheiß drumrum – Booking, Orga, PR, etc pp; Tätigkeiten für die es extra Ausbildungsberufe gibt, die man aber selber machen muss, weil man Arbeitskräfte nicht bezahlen kann, die einem das abnehmen. Na, und B2TS und Shadow Play ;-). Geile Bands, geile Musiker. Bands bei denen sich zeigen wird was noch alles passiert.

Mein Luxus ist, dass alle Arbeitsfelder spannend sind und mir Freude machen; ich Respekt habe für alle handelnden Personen mit denen ich wirke, ja sogar großartig finde was alles passiert und mit welchen Menschen ich ein Stück des Weges gehen kann und darf. Und der Vorwurf, dass mehr zu erreichen sei liegt mir fern. Ich möchte ihn ja auch selbst nicht gerne hören ;-). Jahrelang habe ich Booking- und Managementtätigkeiten in vollem Umfang geleistet – und leiste sie noch immer, wenn es um Projekte geht für die ich verantwortlich zeichne. Das macht mir keinen Spaß und ist ein Blog für sich wert, zu beschreiben was man sich da alles anhören muss. Da nutzen mir auch meine 30 Jahre Erfahrung und 1500+ Gigs nix. Auch mit Mitte Vierzig bleibst du an vielen Stellen der Arsch vom Dienst, wenn du es nicht bis zum VIP geschafft hast ;-). Es gilt eben kleinere Brötchen zu backen, wenn man bestimmte Dinge nicht mag und vermeidet, oder Bedingungen an den Erfolg stellt, wie ich es nun mal tue. Ich bin selbst kein guter Geschäftsmann, was soll ich es dann anderen Vorwerfen.

Ich bin hier milde geworden. Ich weiß was ich selbst kann, und ich weiß was ich will. Und ich habe gelernt zu akzeptieren an welcher Stelle es Kompromisse braucht – und vor allem an welcher Stelle mir gut tut sie zu machen, weil die Alternative mir kein gangbarer Weg scheint. Aus welchen Gründen auch immer.

Also gilt es mich den anstehenden Projekten zuzuwenden. Mit Freude und der Klarheit zu sagen was mit mir geht und was nicht ;-).

Ob ihr das lest oder nicht ;-): Ich schätze euch alle sehr. Das geht an alle, die sich angesprochen fühlen!

Im nächsten Blog wieder mehr über das was bei FluXmeister ansteht und passiert. Das ist gerade eine Menge ;-)!!!

Stay tuned!

Joachim

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