FluXmeister #16

Blog #16

Well, it’s ashes to ashes and it’s dust to dust, but if you won’t take me then I guess the devil must…

                                                                                                                                                                           Rory Gallagher

Der Tod von Michael schmerzt mich noch sehr. Und auch die Kollegen trauern nach wie vor. Uns war von Beginn des Verlustes an klar, dass wir den Weg weiter gemeinsam gehen werden. Und doch war es nicht leicht den Faden wieder aufzunehmen. Nicht wissend, ob unsere Sensibilität schon ermöglicht Kraft für den weiteren Weg zu finden.

Schön war es wieder voneinander zu hören und zu lesen. Gut hat sich angefühlt bei den ersten gemeinsamen Begegnungen Michael in unseren Herzen zu wissen und zu spüren, dass richtig ist weiter zu gehen.

Auftritte und die Nachfolge für Michael standen erst mal nicht auf der Tagesordnung. Ein erstes Treffen fand beim Afghanen statt. Frank, Niels, Alex, Jürgen und ich haben uns zu einem feinen Abendessen getroffen, um die Stimmung zu erfassen und zu schauen was erste konkrete Schritte sein können. Weiter kreativ arbeiten – ja 2019 einen Schwerpunkt auf das kreative Arbeiten zu setzen – war sofort der gemeinsame Nenner. Business machen und die Marke FluXmeister nach vorne bringen hat für uns im Moment keine Prio.

Wir trafen uns wieder im Proberaum und haben vier neue Songs erarbeitet. Von zwei dieser Titel hatten wir bereits begonnen Teile mit Michael zu arrangieren. Und auch schon dokumentiert. Es war hart für mich diese Parts zu hören. Die einzigen Tondokumente von FluXmeister mit Michael am Bass. Einen Song haben wir komplett mit ihm fertig arrangiert und auch schon im Proberaum aufgenommen. Vielleicht macht die Technik möglich diesen einen komplett mit Michael dokumentierten Song so zu bearbeiten, dass wir ihn veröffentlichen können. Ich würde mich freuen…

Einen weiteren Titel hatte ich gerade in der Mache. An meinem Geburtstag am 16.11. saß ich in treuer Runde, unter anderem mit Michael, zusammen und habe ihm davon berichtet. Er war sehr gespannt und voller Vorfreude. Die finale Arrangement-Empfehlung für ein erstes Proben mittags am 18.11. fertig gestellt und dokumentiert. Abends erfuhr ich von seinem Tod.

So haben diese Titel für mich etwas sehr besonderes und berührendes. Und wie so oft im Leben Licht und Schatten. Freude über das gemeinsame Schaffen und die unvergessliche gemeinsame Zeit. Und Schmerz darüber, dass sie vorbei ist. Diese Gefühle trage ich ohnehin in meinem Herzen; durch diese Songs erlebe ich sie immer wieder unmittelbar.

Wir haben einen Auftritt in Aussicht. Und zwar in der Musikkneipe KARL in Heidelberg. Ein toller Laden. Sehr nette Leute, eine coole Socke, die den Laden schmeißt. Matz, der ebenfalls Musiker ist und in einer Top-Purple-Cover-Band trommelt. Als dieser jetzt in greifbare Nähe rückte, stellte sich jetzt die Frage, ob wir absagen oder einen Plan entwickeln, wie wir den Gig spielen können. Denn nach wie vor haben wir uns in Sachen Nachfolge für Michael keinen Druck gemacht. Wir haben unsere Fühler ausgestreckt und werden schauen was sich ergibt. Auf eine Entscheidung drängen wegen des Gigs wollten wir nicht.

Also haben wir entschieden: Wir spielen den Gig auch ohne Bass! Sicher eine gewagte Entscheidung. Aber in Anbetracht des Schicksals der Band, für unser Publikum sicher nachvollziehbar. Das mit einem positiven Ausblick in die Zukunft, verbunden mit dem gebührenden pietätvollen Respekt zu vermitteln, wäre Alex und mir sicher gelungen.

Kaum war die Entscheidung getroffen, da hat sich Jochen Karger, der ebenfalls ein enger Vertrauter von Michael war, mit Frank zusammen geschnackt und ihm mitgeteilt, dass er uns gerne unterstützt. Er wird durch seine zahlreichen Verpflichtungen nicht die Zeit finden das gesamte Repertoire auf Blatt und in die Finger zu bekommen. Aber wir sollen ihm doch mitteilen welche Stücke die größten Lücken ohne Bass lassen würden. Und die schafft er sich drauf. Toller Kollege! Vielen Dank dafür!

Und nicht nur er. Als ich mich mit Alf Thamer, ebenfalls hervorragender und versierter Musiker zu einem Bierchen traf, um über eine Zusammenarbeit zu reden, kamen wir auch auf FluXmeister zu sprechen. Als ich ihn auf den Stand gebracht hatte, war sein Kommentar: “An diesem Abend wird es kein Stück ohne Bass geben!” Ist das geil? Großartig um solche Menschen zu wissen.

Und so teilen sich Alf und Jochen am 04.04. den Job am Bass. Eine erste Probe haben wir schon gemeinsam absolviert und große Freude mit- und aneinander gehabt. In Michaels Gedenken werden wir aufspielen und sicher eine gute Zeit miteinander verleben.

Was in der Röhre hängen geblieben ist, ist die Produktion unseres Live-Albums und das Erstellen unserer Videos. Hier bin ich mit dem Label im Gespräch und wir werden den Faden wieder aufnehmen. Plan ist, dass wir voraussichtlich Ende dieses, Anfang nächsten Jahres mit dem Album aufwarten werden. Wir sind am überlegen, ob wir ein Doppel-Album auflegen. Eine Scheibe das genannte Live-Album. Und die andere, Material von der Firnis und der EAe im neuen Mix mit neuem Sänger. In jedem Fall wird was kommen.

Und die nächste Zeit arbeiten wir schwerpunktmäßig gemeinsam an FluX III. Wir freuen uns drauf.

The story continues

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